Nierenerkrankungen

Nierenerkrankungen bei der Katze

Nierenerkrankungen

Nierenprobleme treten vorwiegend bei der älteren Katze auf, seltener als angeborene Störung (z.B polycystische Nieren der Perserkatzen) oder infolge von Infektionen.

Aufbau und Funktion der Nieren

Die Nieren bestehen aus ca. 1,2 Mio. winzigen Funktionseinheiten, den Nephronen, die in der Nierenrinde und im Nierenmark verteilt sind. Das Blut wird mehrere hundert Mal täglich durch die Niere gepumpt und dabei gereinigt, ent giftet und aufbereitet. Zunächst wird fast die gesamte Flüssigkeit mit den enthaltenen löslichen Stoffen in den Glomerula gefiltert– Eiweiße und Zellen werden zurückgehalten – es entsteht der „Primärharn“. In dem sich anschließenden Tubulussystem wird alles Brauchbare (Flüssigkeit, wichtige Mineralien, Glucose, Aminosäuren) zurückgeholt, Stoffwechselabfallprodukte und Toxine mit dem „Endharn“ ausgeschieden.

Aufgaben der Niere

1. Regulation des Wasser-, Elektrolyt(=Salz)- und Säure/Basen-Haushalts
2. Filterfunktion: Ausscheidung von Giftstoffen, Arzneimittelrückständen, Stoffwechselabbauprodukten
3. Blutdruckkontrolle
4. Produktion von Erythropoetin, einem Hormon, das das Knochenmark zur Bildung von roten Blutkörperchen anregt

Nierenerkrankungen

Für eine ausreichende Nierenfunktion genügen 30% gesundes Nierengewebe. Die beginnende Problematik kompensiert der Körper durch Größenzunahme und Leistungssteigerung der Nephrone. Irgendwann versagen diese Mechanismen und es zeigen sich die typischen Krankheitssymptome. Daher kommt der Vorsorge-Untersuchung eine immense Bedeutung zu. Die Niere kann sich zwar von infektiösen und traumatischen Erkrankungen wieder recht gut erholen, ein funktioneller Schaden ist aber stets irreparabel!

Symptome

  • vermehrter Durst
  • Appetitlosigkeit
  • sporadisches Erbrechen, Durchfall
  • Harnvergiftung durch unzureichend ausgeschiedene toxische Substanzen
  • Gewichtsabnahme
  • erhöhter Blutdruck
  • Anämie (Blutarmut) durch Erythropoetinmangel
  • Exsikkose (Austrocknung) – angehobene Nackenfellfalte verstreicht zu langsam
  • Geschwüre in der Maulschleimhaut

Therapie
Die Therapie richtet sich nach der Symptomatik und der Schwere des Stadiums. Ziel ist es, die Niere in ihrer Funktion zu unterstützen, in ihrer Arbeit zu entlasten, den Körper zu entgiften und den Blutdruck zu senken. So kann häufig ein relativ sorgenfreies Leben erreicht werden, auch wenn das Organ Niere nicht geheilt werden kann.
Die besten Ergebnisse werden natürlich erreicht, wenn die Schädigung noch nicht weit fortgeschritten ist. Da Symptome erst spät auftreten, raten wir ab einem Alte von ca. 7-8 Jahren zu Vorsorge-Blutuntersuchungen.

Die Nierenfunktion kann wunderbar mit biologischen und homöopathischen Mitteln unterstützt werden, was im Anfangsstadium völlig ausreichend ist und bei dauerhafter Einnahme die Funktion ohne weitere Medikamente lange erhält.

Die Hauptsäule der Behandlung einer weiter fortgeschrittenen Problematik ist die Infusionstherapie zur Ausleitung von Giftstoffen und harnpflichtigen Substanzen, sowie zur Versorgung mit Elektrolyten, manchmal auch Traubenzucker. Da die Infusionen häufig gegeben werden müssen, leiten wir Sie an, diese daheim selbst zu machen, um den Streß für Tier und Besitzer gering zu halten.

Blutdrucksenkende Präparate, Phophatbinder, Nierendiätfutter und Injektionen von Erythropoetin zur Blutbildung kommen je nach Krankheitsbild zum Einsatz.

Die Erkrankung selbst kann nicht geheilt werden kann, die gut eingestellte Therapie ermöglicht aber manchmal sogar über mehrere Jahre ein angenehmes Leben. Die Katze als Patient „entscheidet“, was sie bereit ist mitzumachen! Es ist erstaunlich, wie bereitwillig sich die Patienten daheim infundieren lassen – sie merken den Einstich in der Regel nicht. Aber Katzen sind eben Katzen und widersetzen sich manchmal unseren gutgemeinten Vorschlägen, mögen das Diätfutter nicht, lassen sich nichts eingeben usw. Daher sucht sie sich aus der Palette an Möglichkeiten das aus, was sie akzeptiert. Oberste Maxime ist, daß das Leben Spaß machen muß!

Vorbeuge
Sorgen Sie für ausreichende Flüssigkeitszufuhr von Anfang an. Stellen Sie Futter und Wasser nie nebeneinander, sondern mindestens 2m entfernt voneinander auf, am besten zusätzliche Schüssel ins Wohnzimmer oder auch Zimmerbrunnen.
Wegen der Häufigkeit von Niereninsuffizienzen im höheren Alter ist es enorm wichtig, ab dem 7. Lebensjahr die Nierenfunktion mindestens 1x jährlich checken zu lassen. Im Vergleich der individuellen Blutwerte werden Probleme frühzeitig erkannt und können dann mit harmlosen Medikamenten und/oder Diäten rechtzeitig behandelt werden, sodaß noch für lange Zeit ein glückliches Leben ermöglicht wird.