Gute Nachricht für die Diabetes-Therapie bei der Katze!

Die Diagnose Diabetes und die entsprechende Therapie stellen bislang eine große Herausforderung für Katzenbesitzer dar. Nicht immer ist es realistisch und machbar, eine zuckerkranke Katze 2x täglich mit Insulin zu spritzen, den Verlauf der Erkrankung durch regelmäßige Blutzucker-Kontrollen daheim und/oder in der tierärztlichen Praxis zu verfolgen oder die Mieze an low-carb-Futter zu gewöhnen.

Erstaunlich viele Besitzer und ihre Katzen haben das über die Jahre dank ihres Engagements trotzdem mit guten Ergebnissen geschafft!

Ab März/April 2024 kommt nun ein orales Antidiabetikum mit dem Wirkstoff Gliflozin auf den deutschen Markt, das die Anstrengungen deutlich vemindern könnte und trotzdem gute Resultate bringt:

Das Wirkprinzip unterscheidet sich elementar von der Insulingabe, da nicht das Hormon substituiert wird, sondern die Ausscheidung von Glukose über den Urin massiv angeregt wird ( Hemmung der Glucose-Rückresorption aus dem Primärharn durch SGLT2-Inhibitoren). Dies funktioniert allerdings nur bei den Patienten, bei denen noch eigenes Insulin produziert wird, also nur ein relativer Insulinmangel vorliegt.

Da die Glucose-Ausscheidung stark forciert wird, entfällt dabei die Therapie-Kontrolle über Konzentrationsmessung im Harn, da diese bei der oralen Therapie ja stark ansteigt, es sollte allerdings der Glucose-, Fructosamin- und Ketongehalt im Blut regelmäßig gemessen werden, anfangs alle 2-6 Wochen, nach optimaler Einstellung deutlich seltener.

Da die SGLT1-Inhibitoren im Dünndarm nicht blockiert werden, fällt die Katze  infolge der Therapie nicht in den Unterzucker-Zustand. Der Blutglukose-Spiegel wird durch Resorption aus dem Darm stabilisiert.

In Studien zeigen sich sogar leicht blutdrucksenkende sowie Nieren-und Herz-schützende Effekte.

 

 

Besonders in den ersten beiden Therapiewochen ist gute Überwachung des Patienten extrem wichtig. Nebenwirkungen treten bei 5-7% der behandelten Tiere auf und äußern sich als – meist schnell vorübergehende -Durchfälle, Blasenentzündungen und vor allem als Ketoazidose, einer Stoffwechselkomplikation, die schnell erkannt und behandelt werden muss.

 

Die meisten Patienten vertragen die Therapie jedoch problemlos. Das zeigen Erfahrungen in der Schweiz und in England, wo das Präparat schon länger erhältlich ist. Das Monitoring ist deutlich einfacher als das häufige Blutnehmen bei Insulintherapie.

 

Die Umstellung von Insulin-Injektion auf orale Gabe ist möglich. Zunächst muss aber das Insulin ausgeschlichen werden, damit die Messung des Insulinspiegels nicht verfälscht wird. Beide Therapien gleichzeitig sollten in der Regel nicht stattfinden.

 

Mehr erfahren Sie an dieser Stelle, sobald das Therapeutikum verfügbar ist. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.