Katzenleukose und FIP
Leukose FeLV
Die Leukose ist eine der häufigsten infektiösen Todesursachen der Katzen. Der Erreger ist ein Immunschwäche-Virus, das durch Kontakt von Katze zu Katze aber auch über Ausscheidungen wie Speichel, Kot, Urin übertragen wird. Ebenso können infizierte Muttertiere die Welpen während der Schwangerschaft oder über die Milch anstecken. Auch gesund erscheinende Katzen sind möglicherweise infiziert, scheiden das Virus ständig mit dem Speichel aus und verbreiten dadurch die Krankheit enorm. Die Inkubationszeit – die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Leukose – beträgt bis zu fünf Jahren, so daß man sich leider lange in Sicherheit wiegen kann, während die Katze längst infiziert ist. In einigen Fällen bekämpft die Katze die Infektion selbst erfolgreich und ist dann immun. Solange die Erkrankung noch nicht ausgebrochen ist, kann das Tier in vielen Fällen durch immunstimulierende Maßnahmen wieder leukosefrei werden. Daher raten wir bei jeder Katze so frühzeitig wie möglich zu einem Leukosetest, der mit recht hoher Sicherheit Aufschluß über eine erfolgte Infektion gibt.
Krankheitssymptome
- allgemeiner Gewichtsverlust
- Schwächung des Immunsystems
- schlechtes Allgemeinbefinden
- stumpfes Fell
- Entzündungen innerer Organe, z.B. der Lunge
- Zahnfleischentzündungen
- Verdauungsstörungen, die häufig wiederkehren
- erhöhte Anfälligkeit gegen sonst banale Infekte, die sich therapeutisch kaum beeinflussen lassen
- unzureichender Impfschutz gegen Katzenseuche, -schnupfen und Tollwut
- Tumorerkrankungen
Impfung
Freilaufende Katzen sind die Hauptgefahrengruppe und sollten geimpft werden, wenn sie häufig Kontakt zu anderen Freigängern haben. Reine Wohnungskatzen müssen nicht geimpft werden ( es sei denn, sie gehen in eine Katzenpension), da das Leukosevirus außerhalb der Katze nur wenige Minuten überlebensfähig ist und der Besitzer daher als Überträger ausscheidet. Nach derzeitigem Wissensstand sind Katzen über 10 Jahren wahrscheinlich resistent gegen das Virus und bedürfen keiner Impfung meh.
Therapie
Die Behandlung der klinisch manifesten Leukose-Erkrankung ist meist nicht erfolgversprechend. Nur in Ausnahmefällen ist eine Heilung möglich. Umso wichtiger ist es daher, nach frühzeitig festgestellter Infektion immunstimulierend zu therapieren, um einen Ausbruch der Krankheit zu verhindern.
FIP Feline infektiöse Peritonitis
= ansteckende Bauchfellentzündung der Katzen
Die FIP ist eine tödlich verlaufende Viruserkrankung, die wie die Leukose nur Katzen betrifft. Das FIP-Virus gehört zur Gruppe der Coronaviren. Fast jede Katze kommt schon früh mit diesen an sich harmlosen Magen-Darm-Viren in Kontakt. Durch Mutationen (=Veränderungen) ihrer Erbsubstanz entstehen bei der Vermehrung der Viren im Körper der Katze die gefährlichen FIP-Viren, die von einer intakten Körperabwehr erkannt und unschädlich gemacht werden. Hat die Katze aber bereits Vorerkrankungen oder ist z.B. durch Umzug, Besitzerwechsel, Tierheimaufenthalt psychisch geschwächt, kann die Erkrankung ausbrechen.
Betroffene Tiere müssen isoliert gehalten werden. Möglicherweise überlebt das Virus auch nach dem Tod der Katze noch eine ganze Weile in der Umgebung, sodaß bis zur Anschaffung einer neuen Katze ca. 3 Monate gewartet werden muß.
Die Diagnosestellung ist oft nicht einfach, da im Labor nicht sicher zwischen Antikörpern gegen harmlose Coronaviren und gegen pathologische FIP-Viren unterschieden werden kann. Ein hoher Titer spricht allerdings bei gleichzeitigem Vorliegen veränderter Leber und Elektrophorese-Werte für eine Erkrankung. Ein normaler Titer kann entweder bedeuten, dass die Katze gesund ist oder aber auch, dass sie sich schon im Endstadium befindet und mittlerweile keine Antikörper (Schutzstoffe) mehr bilden kann. Der weitere Verlauf zeigt dann natürlich deutlich, wie sich die Lage entwickelt.
Krankheitssymptome
- Verminderter Appetit, Fieber, Bewegungsunlust
- „feuchte“FIP: Flüssigkeitserguß in Brust-und/oder Bauchhöhle
- „trockene“ FIP: Entzündung innerer Organe
- entzündliche Ablagerungen in den Augen
Impfung
Da das FIP-Virus meist erst im Körper aus harmlosen Vorstufen entsteht, der nasal verabreichte Impfstoff aber nur eine lokale Immunität in der Nase bewirkt, erscheint die Impfung wenig sinnvoll. Die Ansteckung von Tier zu Tier spielt eine geringere Rolle, nur hier kann jedoch die Impfung schützend wirken.
Therapie
An sich gilt eine ausgebrochene Erkrankung als nicht heilbar, bestenfalls noch für einen überschaubaren Zeitraum palliativ behandelbar. Es gibt aber neuere vielversprechende Untersuchungsansätze für eine echte Therapie, die aber noch nicht allgemein zugänglich sind.
Derzeit läuft eine Studie an der Universität München, an der einzelne Patienten teilnehmen können.
FIV Katzen-Aids
Die FIV ist wie FeLV und FIP ebenfalls eine tödlich endende Immundefizienz-Erkrankung. Das Virus schlummert meistens schon lange in der Katze, bevor es zu erkennbaren Krankheitssymptomen kommt. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch Biß.
Eine Blutuntersuchung kann zu falsch positiven Ergebnissen führen und ist nur bei negativem Resultat sicher.
Die Krankheitssymptome sind denen der Leukose ähnlich. Eine Impfung gibt es bisher nicht.