Kastration – Kätzin und Kater

Kastration von Kater und Kätzin

Kätzin

Auch Kätzinnen, die im Haus gehalten werden, also nicht schwanger werden können, wenn kein unkastrierter Kater mit ihnen zusammen lebt, müssen kastriert werden.
Der Zyklus weiblicher Katzen unterscheidet sich von dem anderer weiblicher Haustiere oder dem Menschen. Bei einer Rolligkeit, die üblicherweise zwischen dem 6. und 9. Lebensmonat zum ersten Mal auftritt, werden in den Eierstöcken befruchtungsfähige Eier herangebildet. Zu einem Eisprung kommt es jedoch nur beim Deckakt mit einem Kater. Wenn dieser nicht stattfindet, bleiben die Follikel am Eierstock bestehen und wirken wie Zysten, die das hormonelle Gleichgewicht stören. Die Kätzinnen werden immer häufiger rollig und entwickeln meist irgendwann eine Dauerrolligkeit. Folgen dieses Stresses sind Unsauberkeit, unausgeglichenes oder aggressives Verhalten und Abmagerung. Später kommen dann häufig Brustkrebs und Pyometra (Gebärmuttervereiterung) dazu, die einen schnellen operativen Eingriff erzwingen.

Aus diesen Gründen raten wir unbedingt zur Kastration. Auf keinen Fall sollte während der Rolligkeit operiert werden. Das „Abstürzen“ aus der hormonellen Hochphase kann bewirken, daß die Kätzin fortan unsauber wird und sich dieses Problem nicht mehr lösen läßt.

Wenn Ihre Kätzin bereits dauerrollig ist, sollte dieser Zustand aus diesem Grund medikamentell  beendet und erst  danach kastriert werden.

Bei der Kastration wird ein kleiner Bauchschnitt vorgenommen, um die innenliegenden Eierstöcke entfernen zu können. In besonderen Fällen kann auch eine Entfernung der Gebärmutter zusätzlich notwendig sein. Die Hautwunde verheilt meist problemlos – das Schlecken an der Wunde muss aber verhindert werden -, eine mäßige Wundschwellung ist aber normal. Wir nähen mit auflösbarem Material, sodaß die Kätzin nicht zum Fäden ziehen gebracht werden muss. Nach ca. 6 Wochen fallen die blauen Fäden einfach ab.

 

Kater

Kater werden ab dem 7. Lebensmonat kastriert, wenn sie frühreif sind eher, spätestens jedoch, wenn sie anfangen zu markieren.

Im Gegensatz zu anderen Operationen ist es nicht so schlimm, wenn der Kater seine Kastrations-Wunde (die nicht genäht werden muss) beleckt, achten Sie aber darauf, daß er sich nicht zu heftig in die Wunde beißt, was dann starke Blutungen hervorrufen kann. Es bildet sich bald eine kleine Kruste, die allmählich kleiner wird und nach ca. 7-14 Tagen abfällt. Es macht nichts, wenn Katzenstreuklümpchen mit der Kruste verkleben.

Manchmal sind die Hoden nicht wie üblich in den Hodensack „abgestiegen“, sondern befinden sich im Bauch oder in der Leiste. Dann ist die Kastration deutlich aufwendiger und entsprechend auch teurer als im Regelfall.  Die Naht muss dann vor dem Belecken geschützt werden.

Kater sollten grundsätzlich kein gewöhnliches Trockenfutter bekommen, da dieses zuviele Magnesiumphosphate(= Struvit) enthält, die im Urin sandkorngroße Kristalle bilden können. Das führt häufig zu einer lebensbedrohlichen Verlegung der beim Kater extrem engen Harnröhre mit nachfolgender Harnvergiftung. Um dieser gefährlichen Erkrankung vorzubeugen, ist es ratsam, möglichst überwiegend Feuchtfutter zu füttern oder zumindest hochwertige Trockenfutter einzusetzen, die diese Mineralstoffe deutlich weniger enthalten. Diese können Sie bei uns oder in guten Fachgeschäften bekommen. Eine genügende Trinkwasserzufuhr ist besonders wichtig.

 

Freigänger

Bei Freigängern muß man eventuell abwägen, ob es Sinn macht, schon vor Eintritt der Geschlechtsreife zu operieren, wenn die Tiere nicht bis dahin im Haus gehalten werden können. Zum einen ist es schwierig, die Rolligkeit zu erkennen, da die Symptome nach dem erfolgreichen Geschlechtsakt mit einem Kater sofort wieder verschwinden und die Katze dann schwanger sein kann, außerdem ist die Gefährdung im Straßenverkehr sehr hoch, wenn Kater oder Kätzin – ferngesteuert durch ihre Hormone – auf der Suche nach einem Partner oft sehr weit laufen und dabei keinen Blick für Autos haben.